CERN

A 2013, HDCam, 75 Min.

„Das Forschungszentum CERN ist eine in sich geschlossene, autarke Zone im Grenzgebiet der Schweiz mit Frankreich. Hier wird versucht, den Urknall so weit wie technisch möglich zu reinszenieren, um die Frage nach dem Ursprung allen Lebens zu klären. Dazu betreibt CERN den „Large Hadron Collider“, einen 27km langen, ringförmigen Tunnel, in dem Protonen auf beinahe Lichtgeschwindigkeit beschleunigt und anschließend zur Kollision gebracht werden.

 

In Nikolaus Geyrhalters Film CERN wird der immensen Infrastruktur dieses Forschungsapparates nachgegangen. Im Mittelpunkt stehen die Menschen, die diese gigantische Maschine erdacht haben und sie betreiben. Das Spannungsfeld zwischen Mensch und Technik wird spürbar; man erahnt, auf welch komplexe Versuchsanordnungen Spitzenforschung angewiesen ist und wie letztendlich das Wissen kommender Generationen entsteht.

Am CERN wird Grundlagenforschung betrieben. Anders als in der angewandten Forschung und in der Industrieforschung suchen hier die Wissenschafter nach Antworten auf Fragen, die über den Bereich der Physik hinausreichen und eine metaphysische Dimension in sich bergen. Angetrieben werden sie in erster Linie von der eigenen Neugierde. Was hält die Welt im Innersten zusammen? Man muss kein Physiker sein, um sich für diese Fragen zu interessieren.

„Es fühlt sich wirklich gut an, wenn man am Abend nach Hause kommt und man weiß mehr als noch am Morgen. Das Gefühl über etwas nachgedacht zu haben, was zuvor noch keiner überlegt hat, das ist das wirklich Aufregende an der Forschung. Für einen kurzen Moment bist du der einzige Mensch, der eine bestimmte Problemstellung verstanden hat.“ (Christophe Grojean)

„Zuerst war ich fasziniert von Astronomie und Astronauten. Ich denke, es gibt einen Zusammenhang zwischen Astronomie, Physik und dieser Zeit der Weltraumforschung. Auf der einen Seite ist da die Astronomie mit ihren gigantischen Distanzen und Welten, die man nicht wirklich besuchen kann. Auf der anderen die Teilchenphysik. Es ist wie ein Spiegelbild – vom Großen ins Kleinteilige.“ (Massimo Lamanna)

 

„Wir wollen erforschen, woraus Materie, woraus die Erde, ja das Universum besteht. Woher kommt alles und wohin geht es? Das sind fundamentale Fragen, die nicht unmittelbar Essen auf den Tisch bringen. Wir gehen hinaus und schauen was wir finden. Es ist ein bisschen wie beim Pilzesammeln – die Ausbeute ist sehr unterschiedlich.“ (Pauline Gagnon)“ – www.geyrhalterfilm.com

Regie, Kamera: Nikolaus Geyrhalter

Mischung: Thomas Pötz